Volles Haus bei unserer Konferenz „Sexismus tötet!“

Am 24. September 2023 fand die erste Konferenz gegen Femi(ni)zide und patriarchale Strukturen im Hamburger Rathaus statt. Gemeinsam mit unserer Fachsprecherin für Frauen-, Inklusion- und Justizpolitik Cansu Özdemir, einer vielfältigen Auswahl an Redner*innen aus dem politischen, wissenschaftlichen, rechtlichen und aktivistischen Bereich sowie zahlreichen Teilnehmenden kam es zu einem regen Austausch und engmaschiger Vernetzung.

Frauen werden aus Frauenhass, Frauenverachtung oder männlichem Dominanzstreben ermordet. Dafür sind in erster Linie patriarchale Denkmuster verantwortlich. Die Tötung von Frauen aufgrund ihres Frauseins und aufgrund ungleicher Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern wird als Femi(ni)zid bezeichnet und stellt längst ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem dar.

Obwohl jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland durch ihren Partner oder Ex-Partner ermordet wird, sind Femi(ni)zide im öffentlichen Diskurs immer noch unterrepräsentiert oder werden relativiert. Im Rahmen der Konferenz wurde nun erstmals Raum für einen interdisziplinären und überregionalen Austausch über Femi(ni)zide in Deutschland geschaffen. Dabei fand zunächst eine wissenschaftliche und insbesondere rechtswissenschaftliche Aufarbeitung des Themas statt.

Daran anknüpfend haben lokale Strukturen (Frauenhäuser) auf die alltäglichen Herausforderungen und Missstände hingewiesen, wobei anschließend im Rahmen einer aktivistischen Perspektive über mögliche Gegenwehrmaßnahmen diskutiert wurde. So kam es letztlich zu einem regen Austausch zwischen den Redner*innen, das breite Fachpublikum und der interessierten Öffentlichkeit.

Wer nun mehr über die Konferenz und die Beiträge erfahren möchte, hat die Möglichkeit, sich die einzelnen Beiträge demnächst hier in voller Länge anzuhören. Einen umfassenden Über- und ersten Einblick bietet auch die Zeitschrift „Femizid – Aus Politik und Zeitgeschichte“ (14/2023), die kostenlos und als PDF-Datei im Shop der Bundeszentrale für politischen Bildung zugänglich ist.