Wenn Geschlechterungleichheit tötet: Femizide in Hamburg verhindern

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von einem Mann getötet. Auch in Hamburg kommt es regelmäßig zu schrecklichen Gewalttaten. Vor dem Oberlandesgericht wird gerade der Fall von Meryem S. verhandelt. Ihr Ex-Partner versuchte sie und die beiden gemeinsamen Kinder zu ermorden, indem er sie mit einem Messer lebensgefährlich verletzte, mit Benzin übergoss und anzündete.

Die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit vor dem Hintergrund machtungleicher Geschlechterverhältnisse wird als Femizid bezeichnet. In Deutschland treten Femizide besonders häufig in Form von Trennungstötungen auf. Aktivist:innen, feministische Politiker:innen und NGOs kämpfen seit Langem für die Anerkennung der strukturellen Ursachen solcher Tötungen.

Auch die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft macht sich für diese Forderung stark. In ihrem Antrag „Femizide in Hamburg: Datengrundlage schaffen, Forschung initiieren, Präventionskonzepte erarbeiten“ fordert sie unter anderem ein Konzept für eine unabhängige Monitoringstelle, die sämtliche Femizide mit ihren Hintergründen erfasst und für einen besseren Gewaltschutz und für eine bessere Präventionsarbeit wissenschaftlich auswertet. Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Auch heute noch glauben viele Männer, Frauen überlegen zu sein, über sie bestimmen zu können und sie zu besitzen. Fühlen sich solche Männer in ihrem Selbstbild und in ihrer Maskulinität bedroht, kommt es häufig zu Gewalt, im Extremfall zu tödlicher. Dagegen müssen wir alles tun, was wir können!“