Zunahme beim Fluglärm: Belästigung der Anwohner:innen ist aus dem Ruder gelaufen
Der Senat hat die Bilanz zum Fluglärm für 2022 vorgelegt. Daraus geht hervor: Mehr Luftverkehr, Nachtflüge und Beschwerden und erneut der wenig zielführende Verweis auf Mehrfachbeschwerdeführer und -führerinnen.
Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Fluglärmsituation ist nach Corona erneut aus dem Ruder gelaufen. Alle kleinen Erfolge, die vor der Pandemie erreicht wurden, sind verloren gegangen. Umso erschreckender ist, dass wieder auf grenzenloses Wachstum des Flugverkehrs gesetzt wird – und zwar, ohne die notwendigen Begleitmaßnahmen zum Schutz der Menschen und der Umwelt anzugehen.“
Der Senat stellt in seiner Bilanz fest, dass die Ursachen für die Verspätungen und dadurch dann resultierende Lärmbelästigung nur teilweise im Ukrainekrieg liegen und auch bei Personalengpässen gesucht werden müssen. Dazu Stephan Jersch: „Während Corona wurde auch bei der Stadt Hamburg als Mehrheitseignerin des Flughafens auf Personalabbau gesetzt und wurden zum Teil auch Mindestlöhne unterschritten. Das alles, um die Verluste für Hamburg und den privaten Mitbesitzer des Flughafens zu minimieren. Wenn der Senat – wie er es ja tut – den Flugverkehr in Hamburg als öffentliche Daseinsvorsorge begreift, dann darf die Gewinnmaximierung auf Kosten der Beschäftigten und der Anwohner:innen aber kein Unternehmensziel sein. Und das schließt dann auch private Mitbesitzer am Flughafen aus.“