Zwangsräumungen: Anstieg um 20 Prozent innerhalb eines Jahres

Die Zahl der Zwangsräumungen in Hamburg ist 2024 kräftig angestiegen. Wie eine parlamentarische Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zeigt, wurden im vergangenen Jahr 1201 Haushalte zwangsgeräumt, davon 247 beim städtischen Wohnungsunternehmen SAGA. Zum Vergleich: 2023 hatten 1002 Haushalte zwangsweise ihre Wohnung verloren, davon 214 bei der SAGA.

Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es macht mich wirklich fassungslos, dass die Anzahl der Zwangsräumungen so stark zunehmen konnte – und dann geht auch noch jede fünfte Räumung auf das Konto der SAGA. Die Gründe für den Verlust der eigenen Wohnung sind sicherlich vielfältig. Zwangsräumungen aber stehen häufig am Beginn jahrelanger Obdachlosigkeit. Hinzu kommt, dass mittlerweile mehr als 1800 Haushalte auf den Wartelisten der Fachstellen für Wohnungsnotfälle stehen und auf einen Platz in den öffentlichen Unterkünften warten – 400 mehr als noch im Oktober. Das kann man doch nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen und so tun als sei alles in bester Ordnung. Der Senat muss endlich in die Pötte kommen und die Fachstellen personell besser aufstellen, aber ihnen auch mehr Instrumente an die Hand geben, um Unterkünfte und Wohnraum vermitteln zu können. Zumindest bei der SAGA hat die Stadt Einfluss, den sie nutzen muss.“