Zwangsräumungen in der Krise: Senat muss Verlust der Wohnung unterbinden
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben mehr als 600 Hamburger Haushalte ihre Wohnung verloren, mehr als zwei Haushalte jeden Tag. Davon gehen 109 Zwangsräumungen auf das Konto des städtischen Wohnungsunternehmens SAGA. Lediglich im ersten Lockdown wurden Zwangsräumungen weitestgehend ausgesetzt. Diese Zahlen gehen aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage (Drs. 22/2960) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor.
Dazu Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Menschen verlieren mitten in der Pandemie ihre Wohnung und niemand tut was dagegen. Sowas macht mich fassungslos. Denn für viele Menschen ist eine Zwangsräumung der Beginn der Obdach- oder Wohnungslosigkeit. Wir erleben gerade wieder einen Lockdown, viele Hamburger:innen haben Einkommenseinbußen, ihre Miete ist hingegen unverändert hoch. Der Senat muss jetzt handeln und seinen direkten Einfluss bei den städtischen Wohnungsunternehmen nutzen und jegliche Zwangsräumungen aussetzen. Dass das möglich ist, zeigen uns ja die Zahlen aus dem ersten Lockdown.“