Aktuelle Stunde: Hamburg nicht gegen Wetterextreme gewappnet

Heute debattiert die Bürgerschaft in der aktuellen Stunde darüber, wie gut Hamburg für Extremwetterereignisse aufgestellt ist. Erst in der letzten Woche wurde die Informationskampagne „Werde wetterwach“ durch Umweltsenator Jens Kerstan vorgestellt. Die Hamburger Bevölkerung soll sich so beispielsweise besser auf Starkregenereignisse vorbereiten können. Im vergangenen Jahr gab es 31 Tage mit Starkregen, in diesem Jahr sind es bereits 28.

Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Hamburger Senat hat sich vom 1,5-Grad-Ziel verabschiedet und trägt so einen Teil dazu bei, dass sich Extremwetterereignisse wie Starkregen im Zuge des Klimawandels häufen. Die Behauptung, dass Hamburg dagegen gewappnet sei, hält keiner Prüfung stand. Es gibt noch immer eine eklatante Lücke zwischen Wissen und Handeln. Statt eine ganzheitliche Strategie für die Verbesserung des Stadtklimas in Hamburg zu entwickeln, setzt die Stadt auf Förderprogramme für private Entsiegelungsmaßnahmen und Zisternen.“

Durch die Versiegelung hat Hamburg auch mit dem Hitzeinseleffekt zu kämpfen. Jersch: „Hitze ist nicht nur für vulnerable Gruppen lebensbedrohlich. Auch gesunde Menschen können bei Hitze unter Herz-Kreislauf Belastungen leiden. Das Schaffen von schattigen Plätzen wird nicht ausreichen, um Menschen davor zu schützen. Ein Hitzeaktionsplan ist zwar auf dem Weg, dauert jedoch zu lang. Städte wie Paris sind uns da 20 Jahre voraus.“