Altersarmut: LINKE fordert Ortszuschlag für Senior:innen

Die Altersarmut ist in Hamburg in den letzten Jahren steil gestiegen: Laut dem Statistikamt galten in 2021 22,2% der über 65jährigen als armutsgefährdet (Frauen 23,6%) – das sind 4% Prozent mehr Menschen als noch 2019. Laut dem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtverbands hat sich die Armutsgefährdungsquote für über 65-Jahrige in Hamburg seit 2006 sogar verdreifacht. Es ist absehbar, dass das Entlastungspaket der Bundesregierung mit seinen Einmalzahlungen schnell verpuffen wird. Die Fraktion DIE LINKE fordert daher mit einem Antrag in der nächsten Bürgerschaftssitzung eine nachhaltige und unbürokratische Unterstützung von armutsbetroffenen Senior:innen. Unter anderem mit einem Zuschlag auf die Grundsicherung im Alter, einem Ausbau der Senior:innen-Treffs inklusive einem Mittagstisch, einem HVV-Ticket zum Nulltarif und der Möglichkeit als Haushaltsgeräte in energiesparende Modell umzutauschen.

Dazu Deniz Celik, senior:innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Es ist ein Armutszeugnis, dass Rentner:innen von der Bundesregierung zunächst vergessen und erst nach starken Protesten mit einer Energiepauschale in Höhe von 300 Euro mitbedacht wurden. Durch die stark steigenden Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten werden besonders alte Menschen mit niedrigen Renten, mit Wohngeld oder Grundsicherung getroffen: Es reicht nicht mehr für die Grundbedürfnisse, für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, eine ausreichend beheizte Wohnung. Ich halte es für absolut notwendig, dass der Zuschlag auf die Grundsicherung auch in Hamburg umgesetzt wird – wie in München, wo im Jahr rund 250 Euro Zuschlag ausgezahlt wird.  Der Senat hat uns in der Vergangenheit viele bürokratische Gründe genannt, warum das vermeintlich nicht möglich sein soll. Angesichts der dramatischen Entwicklungen ist die Zeit der Ausreden vorbei. Jetzt geht es darum, schnelle und nachhaltige Wege zu finden, um ältere Menschen in unserer Stadt vor der Armut zu schützen.“