Anfrage der Linksfraktion zeigt: Busse in Hamburg werden immer unpünktlicher!
Die Buslinien in Hamburg müssen in vielen Bereichen fehlende Bahnverbindungen kompensieren. Eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion bestätigt die Kritik vieler Fahrgäste, dass die Busse oft nicht pünktlich sind. Für die HHA ist ein Bus noch pünktlich, wenn er weniger als fünf Minuten Verspätung hat. Trotz dieser großzügigen Interpretation erreichen die Hochbahn-Busse in diesem Jahr keine 95 Prozent Pünktlichkeit, die vhh liegt durchgängig unter 90 Prozent. „Die Busse werden immer unpünktlicher. Busse, die im Stau stehen und zu spät kommen, animieren doch keine Autofahrer*innen, ihr Auto stehen zu lassen. So kann der Senat sein klimapolitisch wichtiges Ziel, die Zahl der ÖPNV-Nutzer*innen bis 2030 zu verdoppeln, nie erreichen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Gerade auf relevanten Linien – etwa für Stadtteile, die keinen Bahnanschluss haben oder auf den Querverbindungen in der Stadt – sieht es schlecht aus. So liegt die Pünktlichkeit der Linie 16, die für den Osdorfer Born eine wichtige Verbindung in die Innenstadt darstellt, in diesem Jahr durchgängig unter 87 Prozent, im August wurde gerade mal ein Wert von 76 Prozent erreicht. Auch die quer durch die Stadt laufende Buslinie 25 von Altona nach Hammerbrook erreichte von März bis August nicht einmal 90 Prozent Pünktlichkeit. Der 150er Bus von Altona über Finkenwerder nach Cranz, der gerade bei den häufigen Fährausfällen eine Ausweichmöglichkeit ist, liegt fast durchgängig unter 90 Prozent. Heike Sudmann: „Neue U- und S-Bahnen wird es erst in Jahrzehnten geben. Die offenen Baugruben für die unterirdischen Haltestellen werden jahrelange Behinderungen im Straßenverkehr mit sich bringen. Wenn die Busse eine attraktive Alternative zum Auto darstellen sollen, muss der Senat jetzt mit der Errichtung vieler neuer Busspuren anfangen. Lange Linien wie die 16 von Schenefeld nach Rahlstedt mit einer Fahrzeit von fast zwei Stunden, müssen in zwei Linien aufgeteilt werden, damit die Verspätungen sich nicht immer weiter aufsummieren.“