Berufsbildende Schulen: Stillstand, der allen schadet
Den Jahresbericht 2017 des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung kommentiert Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Bericht ist ein Dokument des Stillstands. 53.000 Fachkräfte fehlen allein der Hamburger Wirtschaft. Doch an den berufsbildenden Schulen ist in Quantität und Qualität kein Fortschritt zu erkennen.“
Unverändert schaffe nur die Hälfte der Schüler_innen in Ausbildungsvorbereitung den Übergang in eine Berufsausbildung oder in eine Beschäftigung. „Angesichts von mehr als 2.600 Bewerber_innen, die im Herbst 2017 weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative hatten, sind die Erfolgsmeldungen des Senators völlig fehl am Platz“, meint Boeddinghaus.
Zwar sieht auch Boeddinghaus an einzelnen Punkten „kosmetische Korrekturen“, zum Beispiel zugunsten der Erzieher_innen. Zugleich aber seien die Erzieherfachschulen nicht weiter ausgebaut worden – ihnen mangele es weiterhin an räumlicher und personeller Unterstützung. „Gerade in den Ausbildungszweigen Pflege und Kinderbetreuung reichen die Maßnahmen nicht aus, um dem Fachkräftemangel, der zu Lasten der Kinder und der älteren Menschen geht, zu begegnen“, sagt Boeddinghaus. „Gute Ausbildungsbedingungen sind für eine sichere und perspektivische Ausbildung das A und O! Hier bleibt der Senat weit hinter seinen Möglichkeiten zurück . Das geht zulasten der Azubis, der Betriebe und – hinsichtlich sozialer Berufe – der Gesellschaft insgesamt.“