Betteln im hvv: Immer mehr Bußgeld von den Ärmsten kassiert
Mehr als 1300-mal hat der hvv seit Beginn des Jahres ein Bußgeld wegen Betteln und Musizierens in den U- und S-Bahnen erhoben. Die dadurch erzielten Einnahmen belaufen sich auf insgesamt 52.760 Euro im laufenden Jahr 2024. Im gleichen Zeitraum gab es hingegen nur 190 Beschwerden anderer Fahrgäste. Dies geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurde im ersten Halbjahr 838-mal ein Bußgeld erhoben und damit 33.520 Euro eingenommen, Beschwerden gab es 185.
Dazu Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Betteln ist Ausdruck einer extremen Notlage. Die Menschen tun dies in der Regel, weil sie darauf angewiesen sind und keine anderen Einkünfte haben. Wer hier mit Bußgeldern vorgeht, nimmt das Geld wirklich von den Falschen. Außerdem wissen wir doch längst: Verdrängung löst keine sozialen Probleme!“
22/15387 SKA: Durchsagen im hvv: Betteln und Musizieren verboten (buergerschaft-hh.de)