Bismarckstraße: Droht jetzt auch das Aus der Unterkunft für junge Geflüchtete?

Der Senat will eine Clearingstelle Erstversorgung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in der Bismarckstraße 77-79 einrichten. Da der Kinder- und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße selbst in Not ist, werden weitere Unterkünfte zur Entlastung und zur besseren Versorgung junger Geflüchteter dringend benötigt. Doch nun teilt der Senat in der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mit, dass die Eigentümer*innen inzwischen anwaltlich vertreten sind und einen Verstoß gegen die Teilungserklärung geltend machen. Die Bauarbeiten wurden gestoppt.

Dazu Carola Ensslen, fluchtpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Ich bin entsetzt über die Mitteilung des Senats und fürchte, dass die Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Geflüchtete nicht mehr realisiert werden kann. Das wäre angesichts der schlechten Bedingungen im Kinder- und Jugendnotdienst eine Katastrophe. Wie bei der Unterkunft für queere Geflüchtete in der Sierichstraße erleben wir erneut, dass wohlhabende Anwohner*innen mit anwaltlicher Unterstützung eine Unterkunft zu verhindern versuchen. Statt von vornherein alle rechtlichen Hürden im Blick zu haben, die Eigentümer*innen an einen Tisch zu holen und mit ihnen an der Realisierung zu arbeiten, ist der Senat erneut sehr ‚großkotzig‘ aufgetreten. So kann das nichts werden – der Senat lässt diese jungen Menschen einfach im Stich.“

Unsere Anfrage

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