Bizarre Schülerverschiebung des Senats in den Vierlanden
Neun Kinder dürfen im kommenden Schuljahr trotz freier Plätze nicht an die Grundschule Zollenspieker, sie müssen stattdessen an die überbelegte Schule Kirchwerder. Beschwerden der Eltern wurden nun durch eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/9266) bestätigt. „Diese Anweisung zeigt nicht nur Willkür gegenüber dem Elternwillen, sondern missachtet auch klar die selbst gesetzten Schulentwicklungsziele der Behörde“, erklärt dazu Sabine Boeddinghaus, Schulexpertin der Fraktion. Die Grundschule Zollenspieker ist laut Schulentwicklungsplan für zwei erste Klassenstufen vorgesehen und wurde jüngst für 4,2 Millionen Euro entsprechend umgebaut, mit 32 hat sie genug Anmeldungen für zwei Eingangsklassen. Dennoch soll sie Kinder an die Schule Kirchwerder abgeben, für die nur eine erste Klasse geplant ist und die mit 40 deutlich zu viele Anmeldungen hat.
„Diese Aktion ist so unverantwortlich wie sinnlos und auch rechtlich alles andere als abgesichert“, so Boeddinghaus. „Wenn die Betroffenen sich gegen diese Behördenwillkür zur Wehr setzen wollten, unterstütze sie das ausdrücklich. Ich empfehle Senat wie Schulbehörde, ihre Entscheidung schleunigst zu überdenken und eine Umverteilung zugunsten der Grundschule Zollenspieker vorzunehmen. Diese Schüler_innenverschiebung beweist einmal mehr, wie überfällig eine transparente und an den Bedarfen ausgerichtete Neuaufstellung des Schulentwicklungsplans ist. Ich fordere Senator Rabe deshalb erneut auf, endlich ein zukunftsfähiges Konzept gemeinsam mit allen relevanten Bildungsakteur_innen vor Ort anzugehen und im Schulausschuss vorzustellen.“