Bundeswehr-Werbung im Kaifu: Linksfraktion verurteilt Verstoß gegen UN-Konvention

Die Bundeswehr wirbt derzeit mit einem Banner im Kaifu-Bad für einen „Karrieresprung“. Die öffentliche Werbung für den Militärdienst ist ein Novum bei Bäderland.

Dazu David Stoop, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die UN-Kinderrechtskonvention untersagt es, dass Minderjährige zum Dienst an der Waffe herangezogen werden. Die Bundesrepublik wurde deshalb in der Vergangenheit mehrfach ermahnt, das Einzugsalter auf 18 Jahre heraufzusetzen. Wenn jetzt ein öffentliches Unternehmen wie Bäderland Werbung für den Militärdienst in Bereichen macht, die besonders von Kindern und Jugendlichen besucht werden, ist das ein schwerer Verstoß gegen Kinderrechte. Die von der Bürgerschaft beschlossene Stadtwirtschaftsstrategie verpflichtet Hamburgs öffentliche Unternehmen zur Einhaltung der UN-Entwicklungsziele. Hierzu gehört auch die Verpflichtung auf die Förderung von Frieden und der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor dem Einfluss von Gewalt. Werbung für den Militärdienst bei Bäderland steht offensichtlich im Widerspruch zu diesen Zielen. Es ist bedauerlich, dass die Geschäftsführung dies nicht selbst einsieht. Die Linksfraktion beantragt in der Bürgerschaft eine explizite Zivilklausel für öffentliche Unternehmen. Bis dahin hoffen wir, dass die Verantwortlichen bei Bäderland selbst Einsicht zeigen und die kindeswohlgefährdende Werbung schnellstmöglich entfernen werden.“

Dazu Mikey Kleinert, Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Bezirksversammlung Eimsbüttel: „Das Kaifu-Bad setzt ein negatives Beispiel für andere Sportvereine und Sportstätten. Wir wollen nicht, dass in Eimsbüttel schon Kinder mit Werbung für das Militär konfrontiert werden. Wir werden dieses Thema auch in der Bezirksversammlung diskutieren müssen und hoffen darauf, dass die anderen Parteien an der Umsetzung der Kinderrechtskonvention mitarbeiten und diese Art der Werbung ebenfalls ablehnen.“