Digitale Gewalt gegen Frauen bekämpfen!
Maßnahmen gegen geschlechterspezifische Gewalt im digitalen Raum fordert die Fraktion DIE LINKE in einem aktuellen Antrag (Drs. 22/1118) an die Hamburgische Bürgerschaft. Hintergrund sind die wachsenden Probleme für Mädchen und Frauen mit Hatespeech, Drohungen, Cyber-Stalking, Doxing, Revenge-Porn, Erpressung, Bildmanipulationen oder der Verbreitung heimlicher Aufnahmen.
„Digitale Gewalt ist kein neues, dafür aber ein sehr präsentes und wachsendes Problem“, sagt Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Dennoch werde dieser Bereich noch immer verharmlost und als weniger bedrohlich verstanden als analoge Formen von Gewalt. „Dabei sind die Folgen digitaler Gewalt genauso real existent und fatal“, sagt Özdemir.
In ihrem Antrag fordert DIE LINKE unter anderem Schulungen für die Strafverfolgungsbehörden, mehr Mittel und eine IT-Expertin als Ansprechpartnerin für die Fachberatungsstellen, mehr Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit und ein Konzept, um mehr über Art und Umfang von digitaler Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Erfahrung zu bringen.
“In Hamburg gibt es keine adäquate statistische Erfassung von Vorfällen, keine Forschung, kein Konzept zur Prävention oder auch nur Bekämpfung“, sagt Özdemir. „Beratungsstellen und Strafverfolgungsbehörden sind mit dem Thema überfordert. Aktuell reden wir viel über den Ausbau der Digitalisierung. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Problem endlich anzugehen. Hamburgs Digitalisierungsstrategie muss einen Plan gegen digitale Gewalt umfassen.“