Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir im Hamburger Abendblatt
Im großen Doppelinterview mit dem Hamburger Abendblatt nehmen unsere Fraktionsvorsitzenden Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir unter anderem Stellung zu Afghanistan, Corona, Klimaschutz und den Bundestagswahlkampf. Ein paar Auszüge:
- zu Afghanistan:
„Wir haben schon immer ein breit angelegtes Landesaufnahmeprogramm gefordert, etwa nach dem Vorbild Thüringens. Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass alle Menschen aus #Afghanistan herauskommen, die sich von den Taliban bedroht sehen. Alles andere wäre unwürdig. Die Bundesländer müssen diesen Menschen gemeinsam eine echte Bleibeperspektive bieten.“ - zur AfD:
„Die AfD instrumentalisiert die Situation von Geflüchteten und von muslimischen Menschen, die im Mittelmeer ertrinken. Diese Partei darf aber nicht unser Maßstab sein, die #NoAfD wird weiter hetzen – auch wenn die Menschen aus Afghanistan nicht bei uns aufgenommen werden.“ - zu kostenlosen Corona-Tests:
„Menschen, die aus bestimmten Gründen noch nicht geimpft sein können, müssen sich weiter testen lassen können. Wir merken ja gerade, dass immer häufiger auch vollständig Geimpfte sich infizieren und andere anstecken können. Es ist daher zu früh, vom Testen abzurücken und eine Spaltung der Gesellschaft herbeizuführen.“ - zu Impfprämien:
„Wir können uns 30 bis 50 Euro Impfprämie pro Kopf vorstellen. Wenn man sich regelmäßig testen lässt, kommt man schnell auf solche Kosten, die ja auch der Staat trägt. Warum also den Menschen das Geld nicht als Anreiz für die Impfung anbieten? Wir wollen doch, dass sich möglichst viele impfen lassen“ - zum Klimaschutz:
„Wir müssen uns die Hauptverursacher der CO2-Emissionen vorknöpfen. Das sind nicht die Privatpersonen, sondern die Industrie, die Energieerzeuger, der Straßenverkehr, der Schiffsverkehr. Wir sind ganz klar: Wir müssen raus aus der Kohle bis 2030, erneuerbare Energien fördern und bis 2035 klimaneutral werden. Dafür brauchen wir auch eine andere Steuer- und Finanzpolitik: Mit der Schuldenbremse werden wir unsere Ziele nicht erreichen.“ - zur Bundestagswahl:
„Wir wollen zweistellig werden und kämpfen vor Ort darum, die Menschen zu überzeugen. Dabei spielt die soziale Frage natürlich eine zentrale Rolle. Uns motiviert, dass es für viele unserer Positionen in der Bevölkerung große Zustimmung gibt, etwa für die Frage nach einer einmaligen Vermögensabgabe oder nach einem Mietendeckel.“ - zur Debatte über Identitätspolitik:
„Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Identitätspolitik sind keine Gegensätze. Wir sagen ja auch nicht: Entweder ist man für höhere Löhne oder antirassistisch. Die meisten von uns sind beides gleichzeitig.“
Quelle: abendblatt.de (€)