Durchbruch mit Fragezeichen: Neue Pläne fürs Paloma-Viertel lassen den Stadtteil außen vor

Heute hat der Senat mitgeteilt, dass das Areal der früheren „Esso-Häuser“ auf St. Pauli von der Bayrischen Hausbau an das städtische Wohnungsunternehmen SAGA und die Quantum Immobilien AG verkauft werden soll. Geplant seien jetzt 164 öffentliche geförderte Wohnungen (je nach Förderweg mit Einstiegsmieten von 7,10 Euro/9,20 Euro/12,10 Euro nettokalt pro Quadratmeter), dazu eine Kita, ein Hotel mit 350 Zimmern sowie eine „Kreativ-Immobilie“ mit 1.800 Quadratmetern, wovon ein Teil für einen Musikclub mit „leistbarer Miete“ vorgesehen ist. All das ist laut Senat „der Durchbruch beim Paloma-Viertel“.

Dazu Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Durchbruch oder kompletter Einbruch in Sachen Beteiligung – das ist hier die Frage. Vor allem die Vereinbarungen zugunsten des Stadtteils scheinen auf der Strecke zu bleiben. Die ganze Geheimniskrämerei und das Raushalten des Stadtteils bei der aktuellen Entwicklung werfen den jahrelangen Beteiligungsprozess durch die PlanBude über den Haufen – dabei hatte gerade der dafür gesorgt, dass die Interessen des Stadtteils trotz der hochverdichteten Bebauung nicht untergehen. Die erkämpften öffentlichen Flächen für die Kinder und Jugendlichen und weitere kostenfreie Nutzungen für den Stadtteil sind anscheinend nicht mehr vorgesehen. Das Hotel bekommt statt 150 nun 250 Zimmer. Erstmal positiv sind die 164 öffentlich geförderten Wohnungen, solange es nicht in erster Linie die teuren Wohnungen mit 12,10 Euro Anfangsmiete sein werden. Und auch zusätzliche 5 Mio. Euro für die Kunst- und Kreativnutzung sind gut – wichtig ist aber, welcher Club und welche weiteren Nutzungen dort dann untergebracht werden sollen.“