Kaum Praktika in der Verwaltung: Verpasste Chance für junge Menschen
Ein Praktikum gibt Schüler*innen und Student*innen wichtige Einblicke in den Berufsalltag, ist aber für Arbeitgeber auch ein guter Weg, Nachwuchskräfte früh für ein Berufsfeld zu interessieren. Eine Anfrage der Linksfraktion legt nun offen, dass die Behörden der Stadt Hamburg dieses Instrument in sehr unterschiedlichem Maße nutzen. Während im Jahr 2024 die Behörde für Inneres und Sport 581 Schüler*innen die Möglichkeit eines Praktikums gewährte, ließen andere Behörden kaum Praktika zu. So boten die Behörden für Stadtentwicklung und Wohnen, Wirtschaft und Innovation, Verkehr und Mobilitätswende sowie die BUKEA jeweils nur drei oder weniger Schüler*innen ein Praktikum an. Auch bei den Bezirksämtern gab es große Unterschiede. Während das Bezirksamt Harburg 24 Praktikant*innen betreute, gewährte das wesentlich größere Bezirksamt Hamburg-Mitte gerade einmal acht Schülerpraktikant*innen Einsicht in ihre Arbeit.
Dazu David Stoop, Fachsprecher der Linksfraktion für den öffentlichen Dienst: „Der Senat betont in seiner Antwort auf unsere Anfrage selbst, dass Praktika ein wichtiges Instrument seien, um sich als Arbeitgeberin zu positionieren. Umso unverständlicher ist es, dass große Behörden wie die BUKEA, die Wirtschaftsbehörde oder die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen mit mehreren Hundert Beschäftigten nahezu vollständig darauf verzichten, junge Menschen mit einem Praktikumsangebot für ihre Tätigkeitsfelder zu interessieren. Vor dem Hintergrund des stets vom Senat beklagten Fachkräftemangels ist das geradezu fahrlässig.“
Dazu Paul, Praktikant bei der Linksfraktion, der an der Erarbeitung dieser Anfrage mitgewirkt hatte: „Ein Praktikum ist eine tolle Gelegenheit, einen Beruf kennenzulernen. Ich finde es schade, dass manche Behörden wie die BUKEA so gut wie keine Praktikant*innen aufnehmen. Gerade Umweltthemen sind für junge Menschen interessant. Die Stadt verpasst eine Chance, Nachwuchs früh für sich zu gewinnen!“
