Köhlbrandquerung: Fehlplanung des Senats setzt Unsummen in den Schlick
Die Köhlbrandquerung ist am heutigen Mittwoch wieder Thema in der Bürgerschaft. Der Hamburger Senat plant nun statt eines Tunnels einen Neubau der Brücke, die rund 20 Meter höher als die alte Brücke sein wird und bis zu 5,3 Milliarden Euro kosten soll. Dabei sind die Planungen für den Ersatz der bestehenden Brücke gekennzeichnet von Pleiten und Pannen. So wurde im Jahr 2018 mit der Entscheidung, Planungen für einen Tunnel in Auftrag zu geben, ein dreistelliger Millionenbetrag verschwendet. Es kam zu Problemen, weil der Untergrund nicht ausreichend untersucht wurde – die Wirtschaftsbehörde stellte alles erneut auf den Prüfstand. Der Ausbau der Köhlbrandquerung um eine zweite Brücke neben der alten, wie sie in ihrer ursprünglichen Planung vorgesehen war, wurde jedoch noch nicht einmal geprüft.
Dazu Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft: „Die Brückenhöhe bei den bisherigen 54 Meter zu belassen, könnte eine Einsparung im dreistelligen Millionenbetrag bringen. Die vergleichsweise wenigen Schiffe, die somit weiterhin an einer Durchfahrt nach Altenwerder gehindert wären, könnten ohne Probleme an den nördlichen Terminals abgefertigt werden. Eine höhere Brücke steht also überhaupt nicht im Verhältnis zu ihrem Nutzen für die Containerschifffahrt. So stolpert der Senat in den Bau von zwei Köhlbrandquerungen: Einmal bei der A26 und dann mit der Köhlbrandbrücke selbst. Das Ganze ist in ein Desaster: Die A26 ist ökologisch nicht zu verantworten und zugleich ist die Finanzierung des Bundes für zwei Köhlbrandquerungen überhaupt nicht gesichert.“