Kosten und Pläne: Senat mauert bei der Sternbrücke
Bei wichtigen Fragen zur Sternbrücke gibt sich der Senat weiterhin zugeknöpft, wie eine Anfrage der Linksfraktion zeigt. Auf welchen Wert die im Jahr 2020 angegebenen Baukosten von 125 Mio. Euro und der Hamburger Anteil von 80 Mio. Euro gestiegen sind und ob für den Autoverkehr auf der Stresemannstraße weitere Häuser abgerissen werden sollen, will der Senat nicht sagen. Obwohl drei Jahre vergangen sind, kann der Senat keine Ergebnisse seiner Verkehrsplanung vorlegen. Dabei gibt es wichtige Fragen, die ungeklärt sind: Was bringt eine Erweiterung des Straßenraums unter der Sternbrücke, wenn zwei Kilometer weiter kurz hinter dem Kaltenkirchener Platz die Stresemannstraße eine weitere Engstelle unter einer Eisenbahnbrücke aufweist? Die Argumentation des Senats bei der Sternbrücke, dass der Anstieg des Busverkehrs nur mit eigener Busspur neben einer Autospur und mehr Platz für Fuß- und Radverkehr zu bewältigen sei, wird spätestens dort ausgehebelt.
Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Senat schaltet auf stur, wenn es um die Kosten für die Monsterbrücke und um den zukünftigen Autoverkehr auf der Stresemannstraße geht. Auch wenn der Senat Angst vor negativen Reaktionen hat: Die Bürger*innen haben einen Anspruch darauf, zu erfahren, wie teuer das alles die Stadt zu stehen kommt“. Schon vor Jahren hat nicht nur der ADFC mit dem Vorschlag einer Busschleuse unter der Sternbrücke aufgezeigt, wie trotz beengter Straßenverhältnisse der Bus Vorrang bekommen kann. Diese Schleuse ist auch für den Engpass hinter dem Kaltenkirchener Platz eine richtige Lösung. Heike Sudmann: „Der Senat muss endlich Farbe bekennen. Soll die Stresemannstraße weiterhin attraktiv für den Autoverkehr bleiben oder soll der umweltfreundliche Verkehr mit Fuß, Rad und Bus Vorrang haben? Wer jetzt die Stresemannstraße so ausbaut, dass Autofahrer*innen sie weiterhin gerne nutzen, verbaut die Mobilitätswende auf Jahrzehnte hinaus.“