Kostenexplosion beim Museumsdienst: Führungen für junge Menschen müssen bezahlbar bleiben!

Zum Jahreswechsel hat Hamburgs Museumsdienst die Preise für Gruppenführungen für Kinder & Jugendliche um bis zu 75 Prozent erhöht. Besonders irritierend sind diese drastischen Erhöhungen angesichts der Tatsache, dass Hamburg stolz den freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in den Museen der Stadt verkündet. Die Linksfraktion beantragt in der heutigen Bürgerschaftssitzung, diese Gebührenerhöhung zurückzunehmen und die Finanzierung des Museumsdienstes sicherzustellen.

Dazu Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Diese Entscheidung ist ein kulturpolitisches Desaster. Für die meisten Hamburger*innen sind Schulbesuche die ersten wichtigen Kontakte mit unseren Museen. Und viele der Jugendlichen werden später nie in ein Museum gehen, wenn wir sie jetzt nicht erreichen. Es ist erschütternd, wie kurzsichtig der Senat seine Kürzungspläne umsetzt. Und auch die Begründung für die Erhöhung ist unglaubwürdig: Als Reaktion auf allgemeine Kosten- und Tarifsteigerungen hat der Senat eine Änderung der Honorar- und Entgeltordnung des Museumsdienstes beschlossen. Die Honorare der Kulturvermittler*innen wurden dabei um 20 Prozent angehoben. In realen Zahlen bedeutet das bei einer einstündigen Führung eine Honoraranpassung von 50 Euro auf 60 Euro, während die Kosten der Führung dann aber von 40 auf 70 Euro ansteigen. Das ist ein übler Finanztrick und erbärmlich! Der Senat verhindert mit dieser Preiserhöhung den Zugang für Schüler*innen zu Museen – in einer Zeit, in der Museen auffallend leer bleiben.“

Antrag (buergerschaft-hh.de)