Krankenhäuser und Pflegeheime müssen Sicherheit bieten – für alle
Die vermehrten Covid-19-Ausbrüche zuletzt im UKE und in vielen Pflegeeinrichtungen zeigen, dass die Schutzmaßnahmen im Gesundheitswesen nach wie vor nicht ausreichen. In einem Antrag (Drs. 22/77) zur Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft nächsten Mittwoch fordert die Fraktion DIE LINKE deshalb Sofortmaßnahmen für das Gesundheitswesen. „Diese geballten Ansteckungs- und Todesfälle sind alarmierend“, erklärt Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion. „Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen Sicherheit bieten. Sie dürfen nicht zu gefährlichen Orten werden, an denen das Risiko besonders hoch ist, sich mit Covid-19 zu infizieren.“
Damit das Personal dort arbeiten kann, ohne sich oder die Patient_innen zu gefährden, benötigt es ausreichende Schutzausrüstung. „Wir brauchen eine Maskenpflicht für alle, die in solchen Einrichtungen arbeiten. Corona-Tests müssen häufiger durchgeführt und entsprechend die hauseigenen Labor-Kapazitäten zügig ausgebaut werden, um eine Infektion möglichst früh zu entdecken“, so Celik. Außerdem ergeben sich für Krankenhäuser erhöhte Anforderungen an die Hygiene und damit auch an die Reinigung: „Jetzt rächt es sich bitter, dass gerade die Reinigung aus Kostengründen ausgelagert und das Personal ausgedünnt wurde. Bei mehr infektiösen Patient_innen muss aber häufiger gereinigt werden, deshalb ist die massive Aufstockung des Reinigungspersonals unabdingbar.“
Die Ankündigung des Senats, die Bonus-Zahlungen für Pflegekräfte in Krankenhäusern bei Bedarf auf 1.500 Euro aufzustocken, sei ein wichtiger Schritt, aber nicht ausreichend, erklärt der Gesundheitspolitiker: „Angesichts der außergewöhnlichen Belastung und des erhöhten Risikos für die eigene Gesundheit ist es das Mindeste, eine Bonus-Zahlung für die gesamte Dauer der Pandemie zuzusichern. Außerdem dürfen Pflegekräfte in der stationären sowie der ambulanten Pflege und auch andere Berufsgruppen wie die Reinigung nicht vergessen werden. Auch sie arbeiten unter schwierigen Bedingungen und erhöhtem Risiko. Eine Wertschätzung auch ihrer Arbeit durch eine Gefahrenzulage ist längst überfällig.“