Kriminalstatistik: Hamburg ist sicher – aber nicht für alle
Die Behörde für Inneres und Sport hat heute die Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt. 2024 sind 224.913 Straftaten registriert worden – das ist ein Rückgang um etwa 4 Prozent. Zwar steigt die Kriminalität im Vergleich zu den Pandemiejahren an, sinkt im Langzeittrend aber weiter.
Dazu Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Kriminalitätspolitik des Senats – etwa die Quattro-Streifen am Hauptbahnhof – bekämpft lediglich Symptome, statt die Ursachen anzugehen. Selbst der Innensenator musste eingestehen: Während die Kriminalitätszahlen am Hauptbahnhof sinken, steigen sie in dessen Umfeld. Das bestätigt, was absehbar war – der massive Polizeieinsatz verbessert die Sicherheit in Hamburg nicht, sondern verlagert das Problem nur. Wir würden uns wünschen, dass die Polizei mit demselben Engagement, mit dem sie Obdachlose aus dem Hauptbahnhof vertreibt, auch Wirtschaftskriminellen verfolgen würde.“
Besorgniserregend ist zudem der erneute Anstieg der sogenannten Beziehungsgewalt und der Gewalt gegen Frauen. Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Hamburg ist eine sichere Stadt – aber nicht für alle gleichermaßen. Die Gewalt gegen Frauen nimmt seit Jahren zu, doch anstatt wirksame Maßnahmen zu ergreifen, lobt sich der Senat selbst und führt die steigenden Zahlen auf eine höhere Anzeigebereitschaft zurück. Damit entzieht er sich seiner Verantwortung. Hamburg braucht endlich eine Kriminalitätspolitik, die den Schutz von Frauen vor Gewalt konsequent in den Mittelpunkt stellt.“