Lehre in Präsenz muss möglich sein – Hybridsemester für Hamburgs Hochschulen
In der heutigen Bürgerschaftssitzung fordert die Linksfraktion, die Kapazitäten der Hamburger Hochschulen für pandemiebewusste Präsenzlehre auszuschöpfen. Mit einem Zusatzantrag zur Drucksache 22/1941 sollen Stufenpläne unter Beteiligung aller Hochschulmitgliedergruppen entwickelt werden, um die Lehre flexibel auf das Infektionsgeschehen abstimmen zu können.
„Es geht uns darum, gerade den Erst- und Zweitsemesterstudierenden so viel Präsenz wie möglich zu gewährleisten“, erläutert Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Hochschulen haben bereits mit größter Sorgfalt aufwändige Hygienekonzepte erarbeitet – diese gilt es jetzt in die Tat umzusetzen!“
Anlass für den politischen Vorstoß ist auch, dass immer deutlicher wird, dass ein digitaler Studienbetrieb hohe Belastungen für alle Beteiligten mit sich bringt. Es fehlt Studierenden wie Lehrenden an technischer Ausstattung, nicht überall sind geeignete Arbeitsplätze vorhanden und die digitalen Semester hinterlassen auch psycho-soziale Spuren. Laut einer Umfrage der Universität Hildesheim bewerteten im September 2020 knapp 60 Prozent der Studierenden die Aussicht auf ein weiteres ausschließlich digitales Semester als schlecht oder sehr schlecht. Mehr als der Hälfte fehlt es dabei an persönlichem Austausch mit Kommiliton:innen und Lehrenden.
„Echte Wissenschaft und Lehre lebt vom Austausch“, betont Rose. „Diesen wollen wir mit den Hochschulen in einem echten Hybridsemester organisieren. Dabei müssen wir sowohl die digitalen Angebote ausbauen als auch die Möglichkeiten zur Lehre in Präsenz nutzen.“