Lernen in der Pandemie: Linksfraktion schlägt Schulversuch vor

Wie können Hamburgs Schulen wirksam und angemessen den Nachwirkungen der Corona-Pandemie begegnen? Dazu legt die Linksfraktion heute ein Konzept für einen Schulversuch vor. Kern des Projekts ist die Verlängerung der Lernzeit um ein Jahr: Gymnasien sind dann G9, Stadtteilschulen G10. Die am Schulversuch teilnehmenden Gymnasien verpflichten sich, keine Schüler:innen abzuschulen. Im Gegenzug erhalten sie selbstverständlich die dann nötigen zusätzlichen Ressourcen. Die Stadtteilschulen verpflichten sich, jahrgangsübergreifend zu arbeiten.

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „In der Summe ist diese Maßnahme wirksamer und kostengünstiger, als die massiven Stunden an Sonderbeschulung und Nachhilfe, die als ‚Aufholen nach Corona‘ praktiziert wird.“

Impuls für den Vorstoß der Linksfraktion, diesen Schulversuch in die Wege zu leiten, sind die messbaren und allseitig anerkannten negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Lernleistung und das psychische Wohl der Schüler:innen. Sabine Boeddinghaus: „Was wir mehr denn je sehen, ist, dass durch die Schulschließungen des Senats die soziale Spaltung weiter verschärft wurde: Kinder und Jugendliche aus armen Familien wurden noch weiter abgehängt. Wir dürfen diese Spaltung nicht weiter zulassen. Die Bundesrepublik ist der sozialen Gerechtigkeit auch in der Bildung verpflichtet – durch das Grundgesetz und auch die UN-Kinderrechts- und UN-Behindertenrechtskonvention. Dieser Aufgabe muss sich Hamburg jetzt stellen. Der Schulversuch bietet eine Chance für individuelles Lernen im eigenen Takt. Diese Art des Unterrichts weist in die Zukunft und räumt den Schüler:innen ihr Recht auf einen eigenen Lernweg ein. So muss Schule heutzutage gehen!“