LINKE beantragt bessere Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung

Etwa 16.000 Beschäftigte sind in Hamburg in der Weiterbildung tätig. Doch die Arbeitsbedingungen in der Branche sind eine Katastrophe. Zeitlich befristete Verträge, viel zu schlechte Bezahlung und allzu oft Honorarverträge ohne Urlaubs- oder Krankengeldansprüche gehören zum Alltag für die Beschäftigten. Eine Vollzeitstelle in der Weiterbildung bedeutet 40 Stunden Unterrichtsverpflichtung – keine Zeit für Vorbereitung, Nachbereitung, Dokumentation oder Kontakt mit den Teilnehmer:innen. Gleichzeitig werden hochqualifizierte Fachkräfte in der Weiterbildung dringend gebraucht: Sprach- und Integrationskurse haben viel zu lange Wartezeiten, die Qualität der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist wegen des Mangels an Lehrkräften gefährdet.

Daher bringt die LINKE den Antrag “Hamburg hat es in der Hand: Verbindliche Tarifstandards in der Weiterbildung umsetzen“ (Drs. 22/11590) in die heutige Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft ein.

Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Politik hat die Aufgabe, einen Rahmen zu schaffen, der faire Arbeitsbedingungen und eine gute Qualität absichert. Dazu zählen gute Lebensperspektiven für die Beschäftigten durch entfristete Verträge, eine Bezahlung, von der man gut leben kann und eine realistische Arbeitszeit, die Vor- und Nachbereitung und Qualifikation widerspiegeln. Wer es ernst meint mit der Entwicklung des Fachkräftepotenzials und einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes, kommt an guten Arbeitsbedingungen in der beruflichen Erwachsenenbildung nicht vorbei.“