Matheunterricht: Methodenvielfalt statt mehr Prüfungen!
Schulsenator Ties Rabe hat heute die Vorschläge einer Expertenkommission zur Verbesserung des Mathematikunterrichts vorgestellt. Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisiert: „Der Senator zieht aus den breit angelegten Vorschlägen der Expertenkommission nur diejenigen heran, die zu seiner Maxime ‚Mehr vom Selben‘ passen: mehr Tests, mehr Unterrichtsstunden, mehr Stoff. Das ist der Griff in die pädagogische Mottenkiste. Ob weitere solche Maßnahmen Erfolge bringen werden, ist überhaupt nicht belegt. Im Gegenteil: Viele Schulen beklagen sich über diese autoritären Übergriffe aus der Behörde in ihre eigenen Schul- und Unterrichtskonzepte.“
Die vom Senator unterbreiteten Vorschläge würden überhaupt nicht berücksichtigen, dass Schüler_innen gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern ganz unterschiedliche und individuelle Lernzugänge brauchen. „Methodeneinfalt hilft da nicht weiter. Wir brauchen fächerübergreifende Lernkonzepte mit einer Vielfalt an Methoden und gut qualifizierte und pädagogisch geschulte Mathekräfte,“ so Boeddinghaus.
Boeddinghaus erklärt weiter: „Zentrale Prüfungen und Tests, die die Leistungen in einem Ranking abbilden, berücksichtigen gerade nicht die unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen der Schüler_innen. Noch mehr Tests bringen mehr Prüfungsdruck, verbessern aber nicht die Chancen für alle Hamburger Schüler_innen! Der Senator sollte den Schulen endlich ausreichend Raum und Zeit zur Schul- und Unterrichtsentwicklung und zur notwendigen Kooperation im Ganztag geben. Dies hat die Kommission ebenfalls gefordert. Dann können sich langfristig bessere Lernbedingungen für die Schüler_innen entwickeln.“