Milchhof in Rissen schließt: Kein guter Tag für Hamburgs Landwirtschaft
Heute ist der Milchhof in Rissen Geschichte. Die Familie Jaacks hat nach langem Widerstand ihren Hof geräumt und überlässt das Anwesen einem Investor ohne nennenswerte landwirtschaftliche Expertise, der dort eine exklusive Pferdezucht und -pension bauen will.
Dazu Stephan Jersch, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Hamburgs Landwirtschaftsbehörde hat mit der Genehmigung für eine Pferdepension anstelle eines nahrungsmittelproduzierenden Betriebs und dem Einstieg eines Investors ein fatales Signal für die ohnehin kleine Landwirtschaft in Hamburg gesetzt. Diesen Fehler darf es nicht wieder geben.“ Die Entscheidung, die Pachtflächen des Milchhofs an einen Investor zu verkaufen, begründete die Behörde mit rechtlichen Zwängen. Stephan Jersch: „Nach meiner Auffassung hat es nicht nur Entscheidungsspielräume, sondern auch klare Argumente gegen eine Verkaufsgenehmigung gegeben. Wenn die Behörde jetzt ihr Bedauern äußert, dann sollte zumindest für die Zukunft gehandelt werden. Leider hat Rot-Grün den Antrag der Linksfraktion für ein die Hamburger produzierende Landwirtschaft schützendes Grundstücksverkehrsgesetz abgelehnt. Jetzt werden die vielen Unterstützenden und auch die Linksfraktion genau hinschauen, was am Moorhof in Rissen passiert und inwieweit dies den Zusagen entspricht. Der Familie Jaacks gilt mein Respekt für ihren jahrelangen Kampf um die Zukunft ihres Milchhofs.“