Neue Enthüllung zu Ibrahim A.: Gallinas Vorgehen macht fassungslos

Durch einen NDR-Bericht werden erneut neue Fakten rund um die Haftentlassung des Attentäters von Brokstedt bekannt: Ibrahim A. soll auf freien Fuß gesetzt worden sein, ohne dass seine mögliche Gefährlichkeit durch eine psychiatrische Untersuchung ermittelt worden war.

 

Dazu Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Immer wieder kommen neue Informationen in die Öffentlichkeit, die uns im Justizausschuss vorenthalten wurden. Die psychische Auffälligkeit in der Untersuchungshaft von Ibrahim A. wurde im Ausschuss verharmlost. Und trotz mehrmaligen Nachfragens im Ausschuss bezüglich seines psychischen Zustands in der Haft wurde sein Erkrankungsbild einfach verschwiegen.“

 

Jochen Brack, Leiter des Instituts für Forensische Psychiatrie und Suchtmedizin sagte dem NDR gegenüber, dass sich bei Ibrahim A. das Erkrankungsbild einer „wahnhaften Störung beziehungsweise psychotischen Reaktion im Rahmen der Inhaftierung“ dargestellt hat. Auch Mitarbeiter der JVA haben die psychische Auffälligkeit von Ibrahim A. bestätigt.

 

Cansu Özdemir: „Frau Gallina und ihre Behörde müssen am Mittwoch in der Sondersitzung des Justizausschusses endlich für Transparenz sorgen. Das Verschweigen von Fehlern im Fall Ibrahim A. und das Ignorieren von strukturellen Defiziten in Hamburgs Justizhaftanstalten muss ein Ende haben. Bis jetzt zeigt das unbegreifliche Vorgehen der Senatorin und ihrer Behörde keine Einsicht. Wir haben hier eine grausame Messerattacke, zwei Menschen sind tot, andere schwer verletzt und traumatisiert – und in der Behörde von Frau Gallina wird nichts weiter getan als gemauert, vertuscht, runtergespielt. Dieser Umgang mit Opposition und Öffentlichkeit macht mich fassungslos.“