Neuer Feiertag: Abgeordnete der LINKEN plädieren für 8. März und 8. Mai
Viele Gründe sprechen für einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag in Hamburg. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und streitbare Debatten zu aktuellen Fragen sprechen ebenso dafür wie das Innehalten und Erholen in der immer hektischer werdenden Arbeitswelt. Mit zwei Vorschlägen gehen die Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in die Bürgerschaftsdebatte über den neuen Feiertag. Sie unterstützten dabei sowohl den Antrag für den Internationalen Frauentag am 8. März als auch den zum Tag der Befreiung am 8. Mai.
„Der 8. Mai 1945, der den Sieg der Anti-Hitler-Koalition über das faschistische Deutschland besiegelte, beendete die furchtbarste Periode in der deutschen Geschichte“, sagt Christiane Schneider, religionspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Auch wenn ein Großteil der Deutschen diesen Tag als Niederlage empfand, war er für die Überlebenden in den KZs und die Verfolgten des NS-Regimes ein Tag der Befreiung. Der 8. Mai als Gedenktag wäre nicht nur eine Mahnung an Vergangenes, sondern auch ein starkes Zeichen für Humanität, Toleranz, Demokratie und für ein solidarisches Europa. Die europäische Integration war eine Antwort auf die furchtbaren Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges, heute ist die Zusammenarbeit in der EU jedoch bedroht durch nationalistische und europaskeptische bis -feindliche Strömungen. Umso wichtiger ist es, einen Raum für das gemeinsame Gedenken zu eröffnen und die Debatte darüber zu fördern, wie wir in einer vielfältigen Gesellschaft friedlich zusammenleben wollen.“
Die Fraktion DIE LINKE hatte sich schon lange vor der aktuellen Debatte für die Einführung eines neuen Feiertags in Hamburg stark gemacht. So beantragte sie bereits 2009, den Internationalen Frauentag zum gesetzlichen Feiertag zu machen. 2015, zum 70. Jahrestag des Kriegsendes, schlug DIE LINKE vor, den Tag der Befreiung zum gesetzlichen Feiertag zu machen.
„Frauen und Mädchen erleben weltweit sexualisierte und patriarchale Gewalt. Jedes Jahr am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, stehen wir dagegen auf, auch in Hamburg. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer 22 Prozent weniger als Männer, sie erledigen den Großteil der Haus- und Pflegearbeit. Der Kampf für gleiche Rechte und Chancen ist also noch lange nicht beendet. In Zeiten, in denen rechte, antifeministische Kräfte mühsam errungene Elemente der Gleichberechtigung in Frage stellen und bekämpfen, wäre es ein starkes Zeichen den 8. März als Feiertag einzuführen“, sagt Deniz Celik, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Für DIE LINKE ist die Debatte um die Feiertage mit der Entscheidung für den Tag der Reformation deshalb auch nicht vorbei. „Wir setzen uns weiterhin für den Internationalen Frauentag und den Tag der Befreiung als gesetzliche Feiertage für Hamburg ein“, sagt Celik.