Plant der Senat eine Sandwüste? Pläne für Oberbillwerder laufen immer weiter aus dem Ruder

Seit 2016 wird mit vielen Planzahlen, aber ohne belastbare Fakten am Großprojekt Oberbillwerder gebastelt. In einer Anfrage wollte die Linksfraktion nun belastbare Fakten bekommen und wissen, ob die Planungszahlen und das Bauinteresse überhaupt noch passen.

Dazu Stephan Jersch, Wahlkreisabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Baupreise im Wohnungsbau sind laut Antwort des Senats durch die Decke gegangen und seit den ersten Planungen um 65 Prozent gestiegen. Der Senat geht derzeit von über 4.400 Euro Baukosten pro Quadratmeter aus und liegt damit immer noch erstaunlich ‚günstig‘. Wie auf diese Weise bezahlbarer Wohnraum – und sei es auch nur im Drittelmix – entstehen kann, ist nicht erklärbar. Und die erstaunlich einsilbige Antwort des Senats auf die Frage, ob diese Baukostensteigerung Auswirkungen auf die Planung haben (‚Nein‘) ist – entgegen der sonstigen Senatslyrik – auch nicht schlüssig.“

Der Senat erklärt, dass bisher noch keine Zusagen zum Wohnungsbau vorliegen, dass sich das Projektende bis in die 2040er Jahre hinziehen wird und vor allem, dass die Herrichtung des Geländes unabhängig vom Wohnungsbau erfolgen soll. Dazu Stephan Jersch: „An der A1 (Neuland) kann man sehen, was vorauseilende Umweltvernichtung anrichtet: Genauso wie jetzt für Oberbillwerder geplant, wurde dort vor sechs Jahren eine Gewerbefläche mit Sand aufgeschüttet und dabei ein Landschaftsschutzgebiet vernichtet – und zwar ohne belastbare Vereinbarungen für die Nutzung des Grundstücks. Genau nach diesem Schema arbeiten Senat und Bezirksamt nun erneut, sie sind lernunwillig! Nach mindestens acht Jahren Planung wird deutlich, dass die Pläne ganz weit weg sind von der Wirklichkeit. Für uns steht fest: Das Projekt Oberbillwerder muss gestoppt werden – besser heute als morgen!“

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