Proteste studentischer Beschäftigter: Prekäre Arbeit an Hamburgs Hochschulen
Zur „Stadt der guten Arbeit“ wollen SPD und Grüne Hamburg laut Koalitionsvertrag machen. Wie weit die Stadt von diesem Ziel entfernt ist, zeigt eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zu Arbeitsbedingungen an den Hochschulen. Studentische Hilfskräfte werden demnach in Hamburg schlecht bezahlt. „Es ärgert mich, dass der Senat studentische Beschäftigte seit Jahren unter dem Niveau des Landesmindestlohns bezahlt“, erklärt Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Die Antwort des Senats ergab zudem, dass nicht mal Pläne bestehen, auch nur geringfügige Lohnerhöhungen in der nächsten Zeit durchzuführen.
Am Samstag, den 3.7.21 wird die studentische Tarifinitiative TVStud dem Hamburger Senat eine Aufforderung zu Sondierungsgesprächen übergeben. Die Proteste der Studierenden weisen laut Rose auf eklatante Defizite bei der der Interessenvertretung hin: „Die Initiative der Hochschulbeschäftigten füllt eine entscheidende Lücke bei der Personalvertretung, denn hier herrscht pures Chaos. Unsere Anfrage zeigt, dass jede Hochschule unterschiedliche Regelungen und Anlaufstellen bezüglich der Interessenvertretung hat, die den studentischen Beschäftigten meist nicht transparent sind.“
Die Linksfraktion solidarisiert sich mit der Initiative. „Das Engagement der Tarifinitiative zeigt, dass die Studierenden nicht länger bereit sind, die Lohndrückerei seitens SPD und Grüner hinzunehmen. Die Aktiven rund um TVStud haben meine volle Solidarität in diesem Arbeitskampf. Ich hoffe sehr, dass ihr Engagement für einen Tarifvertrag erfolgreich ist und vielleicht sogar ein bisschen mehr Licht auf die Probleme wirft, die wir auch im Mittelbau und in der Verwaltung der Hochschulen haben,“ so Rose.
Unsere Anfrage (Drs. 22/4760) finden Sie im Anhang an diese Mitteilung.