Quarantäne verlängert: Corona-Mutante in der Zentralen Erstaufnahme für Geflüchtete?

In der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung (ZEA) in Rahlstedt ist es offenbar zu weiteren Corona-Ausbrüchen gekommen, bei denen auch eine der neuen, gefährlicheren Corona-Mutanten festgestellt worden sein soll. Wie ein Bewohner gegenüber der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft bestätigte, wurde die Quarantäne über die ZEA verlängert. Insgesamt sollen inzwischen über 100 von 184 Bewohner:innen der Hallen am Bargkoppelstieg 10-14 infiziert sein. Vom 23.12.2020 bis zum 25.1.2021 waren es erst 46, wie aus der Antwort des Senats vom 26. Januar 2021 auf eine Anfrage der Linksfraktion (Drs. 22/2908) hervorgeht.

Carola Ensslen, flüchtlingspolitische Sprecherin der Linksfraktion, ist erschüttert: „Wir haben immer davor gewarnt, dass die ZEA nicht genügend Schutz vor Corona-Infektionen bietet und dass gerade wegen der Mutationen eine bessere Prävention nötig ist. Nun scheinen die schlimmsten Befürchtungen Realität geworden zu sein.“

Gleichzeitig greift Ensslen den rot-grünen Senat scharf an: „Eine offizielle Information der Öffentlichkeit oder wenigstens der Bewohner:innen gibt es nicht. Der Senat mauert. Kein Wunder, denn er hat das Infektionsgeschehen überhaupt nicht im Griff. Von einer auf ‚Infektionsrisikominimierung‘ ausgerichteten Unterbringungsstrategie, wie der Senat behauptet, kann überhaupt keine Rede sein. Wir fordern eine sofortige Unterbringung von Einzelpersonen in Hotels und von Familien etwa in Ferienwohnungen.“

Für Sonntag, den 7. Februar 2021 ab 13.30 Uhr hat der Flüchtlingsrat Hamburg eine Kundgebung vor der ZEA am Bargkoppelstieg angemeldet. Carola Ensslen wird vor Ort sein und für Fragen zur Verfügung stehen.