Queer geht nur sozial: Veranstaltung der Linksfraktion Hamburg im Rathaus

Queer geht nur sozial – Veranstaltung im Rathaus

Bei der Podiumsdiskussion „Queer geht nur sozial“ am 27. Juni im Rathaus diskutierten Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Hamburger Linksfraktion, die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla, die politische Bildner*in Mine Pleasure Bouvar und der queerpolitische Referent der ehemaligen Bundestagsfraktion der Linken, Bodo Niendel, miteinander und mit dem Publikum. Schnell war klar, dass auch „sozial nur queer“ geht, wie Mine Pleasure Bouvar es ausdrückte.

Die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla machte deutlich, dass Solidarität die Grundlage gewerkschaftlicher Haltung ist und damit auch in der Arbeits- und Sozialpolitik unerlässlich ist. Das bedeutet natürlich gleichzeitig für uns, dass Queerpolitik, sprich die Berücksichtigung der Perspektiven und Forderungen queerer Menschen mit berücksichtigt werden müssen. Nur mit Solidarität und breiten gesellschaftlichen Bündnissen kann der impulsgesteuerten Politik von rechts etwas entgegengesetzt werden.

Carola Ensslen verdeutlichte, dass Queerpolitik und eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die sich für ein gute Arbeit, Gesundheit, gesellschaftliche Anerkennung und Teilhabe für alle einsetzt, keine Widersprüche sind, sondern einander bedingen. Dem Rechtsruck entgehe man am besten durch eine konsequente Politik, die sich nicht an jeder Provokation von rechts verfängt, sondern die eigenen fortschrittlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Forderungen stark macht und offensiv vertritt.

Bodo Niendel sagte, es sei Zeit für eine soziale, eine sozialistische Queerpolitik. Diese sei Teil einer gesellschaftlichen Linken, die die elementaren Fragen, derjenigen stellt die nicht reich sind. Gute Arbeit ohne Diskriminierungen, gute Löhne gleich welcher geschlechtlichen oder sexuellen Orientierung, bezahlbare Wohnungen für alle, Housing first statt Obdach- und Wohnungslosigkeit, eine gute Gesundheitsversorgung für alle und obendrein die Eigentumsfrage stellt und Wirtschaftsdemokratie fordert.

Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla (l.) und die queerpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Carola Ensslen.