Einem Bericht des Abendblatts zufolge sind die Probeklausuren zum Matheabitur sehr schlecht ausgefallen. „Es ist richtig, dass Schulsenator Rabe jetzt kühlen Kopf bewahrt, sein schulisches Mathematikkonzept muss er aber trotzdem überarbeiten“, erklärt Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Rabe darf auf keinen Fall ohne Evaluierung bockig daran festhalten – das wäre in der Tat fahrlässig. Seine politischen Versäumnisse muss er selbst verantworten, er darf sie nicht den Schulen zuschieben.“

Im Mittelpunkt einer echten Matheoffensive müsse die Qualität des Unterrichts stehen. „Die Behauptung, gute Matheleistungen kämen automatisch durch Fachlehrer_innen, wird ja gerade durch die schlechten Ergebnisse auch an den Gymnasien widerlegt“, so Boeddinghaus. „Vielmehr muss für jede einzelne Schule herausgearbeitet werden, wo sie in ihrer Unterrichtsentwicklung steht und was genau sie für ein Weiterkommen bei den Mathekompetenzen braucht. Eine Mathefachkraft kann ihre Schüler_innen zu Tode langweilen und auf ewig demotivieren, dagegen kann auch ein moderner, zugewandter Matheunterricht einer so genannten fachfremden fortgebildeten Lehrkraft anregend und motivierend wirken.“ Selbstverständlich benötigen alle Mathefachlehrer_innen eine verbindliche Qualifizierung für einen didaktisch innovativen Matheunterricht.