Schienenanbindung für Lurup und Osdorf? S6 kommt irgendwann – vielleicht…

Der Senat hat gestern beschlossen, für die weitere Planung der S-Bahn-Linie S6 von Bahrenfeld über Lurup nach Osdorf 120 Mio. € zur Verfügung zu stellen. Bei der heutigen Vorstellung des Senatsbeschlusses mochte sich Verkehrssenator Tjarks nicht zu der Frage nach Baubeginn und Fertigstellung äußern, lediglich die Planungen sollen bis 2030 fertig sein. Auch zu dem Nutzen-Kosten-Faktor, der bisher unter 1 lag und somit keine Finanzierung durch den Bund ermöglicht, sagte der Senator nichts. Er führte aus, dass der gestrige Senatsbeschluss auch ein Signal an die Menschen und Initiativen vor Ort sein solle, dass eine Schienenanbindung komme.

Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist so bitter, dass weiterhin alle anderen Projekte Vorrang vor einem Schienenanschluss für Lurup und Osdorf haben. Seit 50 Jahren warten die Menschen dort auf den versprochenen Schienenanschluss. Und nun soll erst der Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) fertiggestellt werden, bevor die S6 fahren kann. Und das wird frühestens in 20 Jahren sein, wenn überhaupt“.

Im Juni 2023 hatte der Senat erstmalig mitgeteilt, dass die S6 auf den VET warten muss. Da der Nutzen-Kostenfaktor nur bei 0,88 liege, sei auch eine Finanzierung des Bundes noch nicht klar (s. Bericht Verkehrsausschuss, Drucksache 22/12302, S. 3-4 und S. 6). Heike Sudmann: „Der versprochene Ausbau des Busverkehrs mit eigenen Busspuren – großspurig als Hochleistungsbussystem angekündigt – kommt nicht voran. Das ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Menschen vor Ort. Wenn der Senat nicht so verbohrt wäre, würde er endlich einen Straßenbahnanschluss – wie es ihn übrigens früher schon gab – schaffen. Das geht schneller und ist kostengünstiger. Und das würden auch all jene Osdorfer*innen und Luruper*innen erleben, die sich seit Jahrzehnten für eine Schienenanbindung einsetzen.“