Schlickverklappung in der Nordsee: Hamburg wie ein Elefant im Porzellanladen
Die Umweltverbände Nabu, BUND und WWF haben heute ihre Position zur Schaffung vollendeter Tatsachen durch Hamburg bei der Schlickverklappung in der Nordsee dargelegt. Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Position der Umweltverbände trifft den Kern. Das Vorgehen der HPA und der Wirtschaftsbehörde ist inakzeptabel. Die Verklappung schadstoffbelasteten Schlicks direkt neben einem wichtigen Biotop kann verheerende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Der Senat scheint dies in Kauf zu nehmen, um sein Schlickproblem kurzfristig zu verringern. Die mögliche Opferung von Flora und Fauna auf dem Altar einer offensichtlich gescheiterten Elbvertiefung, die eine enorme Menge zusätzlichen Baggerguts verursacht hat, ist ein umweltpolitischer Skandal.“
Den Verbänden und den Nachbarländern wurde eine Stellungnahmefrist eingeräumt, die die HPA nicht bereit war zu verlängern. Jersch: „Eine eingehende Bewertung vieler Fakten ist durch das handstreichartige Vorgehen Hamburgs unmöglich. Das Vorgehen lässt befürchten, dass Hamburg die bis Montag eingehenden Stellungnahmen nicht gründlich bewerten wird, sondern stattdessen die Verklappung schnellstmöglich beginnen wird.“
Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher: „Seit Jahren gibt es viele kluge Anregungen, wie das Problem mit den Schlickbergen zumindest gemindert werden kann. Die Umweltverbände verweisen ganz richtig auf das fehlende gemeinsame Schlickmanagement der Bundesländer und des Bundes und auf die Ablehnung einer gemeinsamen norddeutschen Hafenpolitik. Der Senat baggert seinen Fehlern hinterher, findet aber keine Lösung.“