Schulöffnungen: Keine Alternativen, kein Konzept, keine Nachsicht
Auf der heutigen Landespressekonferenz führte der Schulsenator Ties Rabe die Vorstellungen zu den Schulöffnungen in zwei Tagen aus. „Die konkreten Fragen ließ der Schulsenator unbeantwortet. Es ist bitter zu sehen, dass er sich auf rein technische Fragen beschränkt, aber seitens der Behörde in sechs Wochen keinerlei Konzept entwickelt wurde, um pädagogisch sinnvoll an die Schulöffnungen heranzugehen“, kommentiert Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
„Die Schulbehörde spielt die unter Corona-Bedingungen verschärfte Bildungsungerechtigkeit gegen den Infektionsschutz aus“, kritisiert Boeddinghaus. „Belastete und benachteiligte Haushalte bieten dem Schulsenator nur das Feigenblatt seine konzept- und ideenlose Politik fortzuführen. Der sogenannte Hybridunterricht ist Flickwerk, alternative Szenarien wurden nicht weiterentwickelt. Die Schulbehörde ist pädagogisch untätig geblieben.“
Boeddinghaus begrüßt den Protest Hamburger Eltern, die mit einem Offenen Brief unter www.sichere-bildung-hamburg.de konkrete Konzepte von der Schulbehörde fordern. Der Senat müsse daraus Konsequenzen ziehen. „Ich hätte mir eine weiche Schulöffnungen gewünscht, die aus den positiven Erfahrungen der Schulschließungen gelernt hat“, so Boeddinghaus. „Wichtig wären von Schulen, Kammern und Behörde entwickelte Konzepte. Ebenso wichtig wäre es, den Druck aus der Bildung zu nehmen. Schule nach Stundentafel war schon vor Corona weder flexibel noch gerecht.“