Senat auf dem falschen Gleis – Anfrage bestätigt: U5 leistet keinen Beitrag für Klimaziele 2030
Nach der massiven Kritik des Klimabeirats an der U5-Planung hat die Linksfraktion mit einer Anfrage an den Senat wissen wollen, welche Konsequenzen er daraus zieht. Die jetzt vorliegende Antwort zeigt einmal mehr, dass der Senat im Verkehrsbereich die hohen CO2-Emissionen nicht in den Griff kriegt.
„Um beim Bau der U5 erhebliche CO2-Einsparungen zu erreichen, sind ‚grüner Stahl“ und ‚grüner Beton‘ nötig. Bei beiden Baustoffen steht es aber in den Sternen, ob sie für die Bauarbeiten überhaupt rechtzeitig zur Verfügung stehen. Es hilft nicht, sich ‚ehrgeizige Klimaschutzziele mit ehrgeizigen Maßnahmen‘ auf die Fahnen zu schreiben, wenn die Industrie keinerlei Lieferzusagen geben kann und will“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Und auch im Betrieb ist die CO2-Einsparung für die U5-Ost vergleichsweise gering – hier bestätigt der Senat jetzt die Einschätzung des Klimabeirats.
Für die sechs Kilometer lange Strecke der U5-Ost strebt der Senat die Fertigstellung Anfang der 2030er Jahre an, die weiteren 18 Kilometer der U5 sollen 2040 fertig sein. Heike Sudmann: „Eine U5 in 20 Jahren oder noch später ist nicht die vom Klimabeirat geforderte angemessene Antwort für eine schnellwirksame Verkehrswende. Solange es nicht innerhalb des Ring 2 mehr Alternativen für die Autofahrer:innen gibt, werden die Straßen verstopft bleiben und die Busse im Stau stehen. Bei aller Bockbeinigkeit muss doch auch der Senat erkennen, dass er schon innerhalb von zehn Jahren und dann erst recht in 20 Jahren ein zigfach größeres Straßenbahnnetz bauen kann. Er muss nur auf das richtige Gleis setzen.“