Senator Rabe und die Sorge um die Schulkinder: keine Idee, keine Fantasie
In der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblatts darf Schulsenator Ties Rabe ausführlich sprechen über seine Sorgen und den Lernstand, die soziale Bindung und die emotionale Lage der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen, die zum Teil seit vier Monaten kein Schulgebäude mehr betreten haben.
Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht den Senator aber in der Pflicht: „Ich freue mich sehr, dass Ties Rabe einfühlsame Worte für die dramatische Lage der Kinder und Jugendlichen gefunden hat. Im Gegensatz zu Wirtschaftsbossen haben sie nämlich keine starke Lobby. Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Denn Ties Rabe trägt als Schulsenator die Verantwortung für die Lage in Hamburg. Hätte er gewollt, wäre die Belastung für Kinder und Familien verringert worden. Leider schiebt er genau diese Verantwortung wie gewohnt auf die Bundesebene ab.“
Sabine Boeddinghaus über die Versäumnisse des Senators: „Rabe hätte seit einem Jahr den Druck herausnehmen und Prüfungen aussetzen können. Er hätte gemeinsam mit den Kulturschaffenden Räume für Kinder und Jugendliche öffnen können, damit sie nicht vor den Tablets versauern. Statt alle Betroffenen immer wieder aufzufordern, die Zähne zusammenzubeißen, hätte er neue Wege in der Bildungspolitik gehen können. Die Anregungen lagen spätestens im Sommer 2020 vor. Geschehen ist aber nichts: Immer noch gibt es keine technischen Konzepte für die Schulen wie Luftfilter oder gar pädagogische Konzepte für die Schulkinder. Wir erleben eine Schulpolitik auf Sparflamme, konzept- und verantwortungslos und ohne jegliche Fantasie, ohne die Spur einer Idee, die die Belange der jungen Menschen ernst nimmt. Hoffentlich lenkt Ties Rabe endlich um.“