Senatsplan sozialer Wohnungsbau: Mietenwahnsinn mit Ansage
Der Senat hat heute sein Wohnraumförderprogramm 2017/2018 vorgestellt. Demnach sollen zukünftig jährlich 10.000 Wohnungen genehmigt werden, davon 3.000 für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen. „Eine Steigerung des öffentlich geförderten Wohnungsbaus von 2.000 auf 3.000 Wohnungen ist gut, doch sie hätte schon viel früher kommen müssen. Denn selbst bei günstigster Berechnung fehlen in Hamburg schon heute mehr als 41.000 Wohnungen für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen“, sagt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Zum 1.1.2016 gab es noch 81.568 Sozialwohnungen (1. Förderweg) in Hamburg, rechnet sie vor. Gleichzeitig haben über 385.000 Haushalte in Hamburg so wenig Einkommen, dass sie eine Sozialwohnung beanspruchen könnten. Selbst wenn die relativ günstigen 132.000 SAGA-Wohnungen und die 130.000 Genossenschaftswohnungen berücksichtig werden, gibt es immer noch eine Versorgungslücke von über 41.000 Wohnungen.
Diese Lücke werde angesichts der Einkommens- und Rentenentwicklung weiter wachsen, prognostiziert Sudmann. Zwar werde der Wohnungsbestand in Hamburg bis 2030 insgesamt um rund 140.000 Wohnungen anwachsen. Der Bestand an geförderten Wohnungen aber wird laut Prognose im gleichen Zeitraum bei etwa 82.000 stagnieren. Die Zahl der Wohnungen im 1. Förderweg, also mit der geringsten Miete, wird sogar deutlich zurückgehen – auf insgesamt 60.504 (Zahlen siehe Anlage, Drs. 21/7630, Nr. 8c). „Das ist Mietenwahnsinn mit Ansage für Menschen mit wenig Einkommen“, meint Sudmann. „Beim Kampf um günstige Wohnungen wird es so noch mehr Verlierer_innen geben.“