Sexualisierte Gewalt fällt nicht vom Himmel
Die Übergriffe vor allem auf Frauen in der Silvesternacht prägen die öffentliche Debatte bis heute. „Sexuelle Übergriffe und sexualisierte Gewalt gegen Frauen sich nicht an Silvester vom Himmel gefallen“, sagte in der Aktuellen Stunde der heutigen Plenarsitzung Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Doch wird der Themenbereich in den Medien behandelt, geht es meist um häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern. Aber sexuelle Gewalt im öffentliche Raum und sexuelle Übergriffe sowie Sexismus am Arbeitsplatz werden nach wie vor kaum diskutiert, in Erziehung und Lehrplänen spielen diese Themen ebenfalls kaum eine Rolle. Dabei wären frühe Präventions- und Schutzkonzepte geeignete Mittel.“
Nötig sei jetzt eine echte Stärkung von Mädchen und Frauen, eine Anpassung des Sexualstrafrechts, eine finanzielle Stärkung der Beratungs- und Anlaufstellen sowie die Sensibilisierung und Fortbildung von PolizistInnen. „Was wir auf keinen Fall brauchen ist die Vermischung einer Sexismus- mit einer Migrationsdebatte“, so Özdemir. „Aktuelle Zahlen der Hamburger Polizei belegen, dass es bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei sexueller Gewalt und Nötigung keine eklatanten Unterschiede in der Anzahl der deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen gibt.“