Statt Modellprojekt: Housing-First zum Leitbild machen
Mehr als zwei Jahre nach dem Beschluss der Bürgerschaft hat die Sozialbehörde heute den Träger für das Hamburger Modellprojekt Housing-First verkündet.
Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Als LINKE setzen wir uns seit Jahren für Housing-First ein und haben hierzu schon eine Reihe an Initiativen in den Bezirken und auch in der Bürgerschaft eingebracht. Denn dass Housing-First funktioniert, ist ja keine Überraschung: Länder wie Finnland haben das genauso bewiesen wie Städte – etwa Berlin und Wien – und eben auch eine Vielzahl an Evaluationen. Daher ist es mir ein Rätsel, warum Hamburg dann noch ein weiteres Modellprojekt mit bescheidenen 30 Plätzen braucht und erstmal die Wirksamkeit untersuchen will. Die Vereinten Nationen und das Europaparlament verpflichten die Länder, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden. Statt also jedes Jahr mehr Geld für den Erfrierungsschutz auszugeben – davon Hunderttausende Euro für Security im Winternotprogramm – brauchen wir rasch einen Paradigmenwechsel: Die Stadt sollte Housing First zum Leitbild der Wohnungs- und Obachlosenhilfe machen und so allen obdachlosen Menschen den bedingungslosen Zugang zu Wohnraum ermöglichen.“