Steigende Armut in Hamburg: Jede*r fünfte Erwachsene und jede*r vierte Jugendliche ist von Armut bedroht

Mit einer Armutsgefährdungsquote von 20,4 Prozent im Jahr 2022 ist die relative Armut in Hamburg besonders hoch. Die Situation hat sich seit dem Jahr 2020, als die Armutsgefährdungsquote bereits bei hohen 18,9 Prozent lag, nochmal deutlich verschlechtert. Während die Armutsgefährdungsquote im Bundesschnitt von 2022 auf 2023 gesunken ist, ist sie in Hamburg um 0,4 Prozent angestiegen. Besonders von Armut betroffen sind junge Menschen sowie Frauen und Migrant*innen. Unter den Jugendlichen ist mehr als jede*r Vierte von Armut bedroht (27,8 Prozent). Bei den 18-25-Jährigen liegt die Armutsgefährdungsquote sogar bei 34,7 Prozent. Rund 40 Prozent der nicht-deutschen Hamburger*innen sind armutsgefährdet. Hamburg ist damit trauriges Schlusslicht im Bundesvergleich.

Hierzu David Stoop, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Nachhaltigkeitsbericht des Senats ist bereits bei Verkündung obsolet. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen eine alarmierende Zunahme von Armut in Hamburg. Mehr als jede*r fünfte Hamburger*in ist von Armut bedroht – Tendenz steigend und das oft trotz Arbeit! Bei Kindern und Jugendlichen, Alleinerziehenden und Migrant*innen liegen die Armutsquoten sogar noch weit darüber. Während die Armut in anderen Bundesländern zurückgeht, vertieft sich die soziale Spaltung der Gesellschaft ausgerechnet im reichen Hamburg mehr und mehr. Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nicht bei wachsender Ungleichheit lösen. Die Ignoranz und Untätigkeit des Senats in der sozialen Frage können und werden wir nicht akzeptieren – das Wegducken an dieser Stelle ist unverantwortlich!“