Streik im Hafen: Inflationsausgleich muss sein!

Die Gewerkschaft ver.di ruft in diesen Tagen zu Warnstreiks im Hamburger Hafen auf. Im Raum steht auch ein unbegrenzter Streik. Grund ist die zugespitzte soziale Situation. Während die Inflation auf über sieben Prozent gestiegen ist, wollen die Arbeitgeber die Lohnsteigerungen auf zwei bis drei Prozent begrenzen. Herbe Lohneinbußen wären das Ergebnis.

Dazu Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wir unterstützen die ver.di-Forderung nach einem tatsächlichen Inflationsausgleich. Die Lasten der Inflation sollen nicht die Beschäftigten tragen. Auch wegen dieser Forderung wird dieser Streik bedeutend für alle weiteren Tarifauseinandersetzungen sein.“

Hackbusch ist optimistisch, dass der Streik erfolgreich ist: „Die Voraussetzungen für eine harte Auseinandersetzung sind auf Seiten der Beschäftigten gut. Die Logistiker-Ketten sind belastet. Schon heute warten viele Schiffe in der Nordsee auf Abfertigung. Damit steigt der Druck auf die Arbeitgeber. Außerdem weisen die Reeder in den letzten Jahren unvorstellbar hohe Gewinne aus.“

Kritisch sieht Hackbusch die teilweise tendenziöse Darstellung des Konflikts in einigen Medien: „Interessierte Kreise verunglimpfen die Beschäftigten und ihre Löhne seit Wochen. ‚Gier am Pier‘ und ‚Medizinergehälter‘ sind die Schlagworte. Dabei wird übersehen, dass die hohen Durchschnittslöhne nicht durch den Tariflohn entstehen, sondern durch die durchgängigen Schichten auch am Wochenende, und die freiwillige Mehrarbeit an Doppelschichten, die an nahezu allen Wochenenden und Feiertagen von den Arbeitgebern auch eingefordert werden.“