Taser-Einsätze bei Hamburgs Polizei: Kein Gewinn, sondern eine Gefahr für die Sicherheit
Hamburgs Polizei hat den Einsatz von Tasern deutlich ausgeweitet. Dies geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor. Demnach verfügt die Polizei mittlerweile über 21 Distanz-Elektroimpulsgeräte (DEIG, besser bekannt als Taser). 2020 waren es noch 12 Geräte. Während der Taser in den ersten zehn Jahren seit seiner Einführung zwischen 2005 und 2015 acht Mal eingesetzt wurde, gab es seitdem bereits 14 Tasereinsätze. Mitte September hat die Polizei Hamburg angekündigt, dass nun auch die sogenannte Unterstützungsstreife für besondere Einsatzlagen (USE) mit Tasern ausgestattet werden soll.
Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Taser sind alles andere als harmlos und können insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen schwer oder gar tödlich verletzen. Risikofaktoren wie z.B. Herz- oder asthmatische Erkrankungen können Polizist:innen im Einsatz häufig nicht erkennen, weil sie äußerlich nicht sichtbar sind. Deshalb ist die Ausweitung des Taser-Einsatzes unverantwortlich. Zudem besteht die Gefahr, dass Taser nicht nur zur Vermeidung der Schusswaffe, sondern mit einer sehr viel niedrigeren Eingriffsschwelle als Allzweckwaffe eingesetzt wird. Auf diese Weise wird ein neues, niedrigschwelliges, aber gleichwohl gefährliches Einsatzmittel etabliert.“