Tierleid reduzieren: Hamburg braucht Steuer auf Haus- und Brieftauben

Die tierschutzgerechte Versorgung der Stadttauben in Hamburg ist im Frühjahr kollabiert: Nachdem der Hamburger Tierschutzverein einen Aufnahmestopp für Stadttauben einstellen musste, fehlt den ehrenamtlichen Vereinen, die sich um Stadttauben kümmern, die Unterstützung. Die Stadt weigert sich, sich für Stadttauben und eine tierschutzgerechte Populationskontrolle einzusetzen und finanzielle Mittel für Taubenschläge bereitzustellen.

Daher beantragt die Linksfraktion nach der Sommerpause in der Bürgerschaft die Schaffung eines Registers für Haus- und Brieftauben, eine einheitliche Markierung sowie die Prüfung der Einführung einer Steuer auf diese Tiere. Dazu Stephan Jersch, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Das Leid der Stadttauben in Hamburg ist weitgehend menschengemacht und das bisherige Handeln der Stadt kann man nur mit untauglich und ahnungslos beschreiben. Mit unserem Antrag wollen wir die Verursacher*innen des Taubenleids zur Kasse bitten. Vor allem sollen aber mit den Einnahmen aus dieser Steuer die Maßnahmen zum Schutz und der Populationseindämmung der Stadttauben gestärkt werden.“

Der Hintergrund: Stadttauben sind entflogene Zuchttauben und als solche Haustieren gleichzustellen. Bei so genannten Sportwettbewerben kommt es zu Verlustquoten von durchschnittlich 53 Prozent an Tauben – diese landen auf der Straße oder im Tierheim. Nur knapp sieben Prozent der gekennzeichneten Verlusttauben, die beim Hamburger Tierheim landen, werden dann von Ihren Eigentümer*innen wieder abgeholt.