Überlastung des Hamburg Welcome Center: Warten ohne Ende

Das Hamburg Welcome Center (HWC) soll eigentlich Fachkräfte aus dem Ausland willkommen heißen. Im Interesse der Fachkräfte und der Arbeitgeber*innen sollte eine zügige und reibungslose Bearbeitung also selbstverständlich sein. Erfahrungsberichte sowie die jüngsten Antworten auf eine Anfrage der Linksfraktion zeichnen jedoch ein anderes Bild: Der Bearbeitungsstau bei den E-Mails ist noch weiter angewachsen gegenüber 2023 – mittlerweile liegen dort 8.100 unbeantwortete E-Mails. Die Wartezeit auf einen Termin zur Beantragung oder Verlängerung von Aufenthaltserlaubnissen beträgt im Schnitt fast fünf Monate (144 Tage).

Dazu Carola Ensslen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wenn der Senat behauptet, die 8.100 unbeantworteten E-Mails beträfen zum Teil auch erledigte Vorgänge, dann ist das keine Entwarnung. Wer ein dringendes Anliegen hat und keine Antwort bekommt, ist ziemlich frustriert und verzweifelt. Im Welcome Center scheint es nicht einmal eine Priorisierung der Anliegen zu geben. Massive Auswirkungen haben auch die Wartezeiten bei den Aufenthaltserlaubnissen. So wird etwa der Wechsel von einer abgeschlossenen Ausbildung in den Job als Fachkraft ausgebremst. Wer nur eine Verlängerungsfiktion für die Ausbildung hat, darf maximal 20 Stunden als Fachkraft arbeiten. Ein Vollzeitjob ist nicht erlaubt. Wer den Arbeitgeber wechseln will, darf gar nicht arbeiten. Das sind unhaltbare Zustände. Der Senat muss dringend mehr Stellen im HWC schaffen.“