Universität wirft „sicherheitshalber“ befristete Beschäftigte raus

Die Universität Hamburg hat die Verträge mehrerer wissenschaftlich Beschäftigter auf befristeten Drittmittelstellen nicht verlängert, obwohl die Finanzierung gesichert ist – um zu verhindern, dass die Beschäftigten ihren rechtlichen Anspruch auf eine Entfristung geltend machen könnten. Das belegt die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/13368). Demnach sei keine Weiterbeschäftigung erfolgt, „da keine rechtssichere Befristungsmöglichkeit mehr bestand“. Derzeit sind mehr als tausend Beschäftigungsverhältnisse an der Universität Hamburg ausschließlich durch so genannte Drittmittel finanziert, also durch Mittel beispielsweise des Bundes, der Privatwirtschaft oder von Stiftungen.

„Statt die Beschäftigung zu entfristen, werden die Betroffenen einfach ,sicherheitshalber‘ nicht weiterbeschäftigt“, kritisiert Martin Dolzer, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion. „Um die Qualität der Forschung zu gewährleisten, ist aber auch die Kontinuität von Beschäftigungsverhältnissen wichtig. Die derzeit angewandte Praxis geht zulasten der Planungssicherheit der Projekte wie auch der daran beteiligten Mitarbeitenden – geschuldet ist sie der eklatanten Unterfinanzierung der Hochschulen. Für eine Stadt, die SPD und Grüne gerade ständig als Wissenschaftsstadt anpreisen, ist das eine Schande.“