Verfall der Schiller-Oper: Senat leistet aktive Sterbehilfe

Eine neuerliche Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass der Senat den langsamen Tod der Schiller-Oper in Kauf nimmt Nach der endlich im November 2022 erfolgten Anhörung der Eigentümerin – also vor zwei Jahren – wollte der Senat diese zu Sicherungsmaßnahmen verpflichten und ggfs. Zwangsmittel einsetzen (vgl. Drs. 22/11986). Nach erneuter monatelanger Verzögerung hat das Denkmalschutzamt nun im September 2024 die sog. Sicherungsverfügung erlassen. Doch diese lässt der Eigentümerin nun weitere neun Monate Zeit, in denen der Senat keinerlei Schutzmaßnahmen ergreifen kann.

Dazu Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist skandalös, dass jetzt noch ein Winter an der Schiller-Oper und ihrer historischen Stahlkonstruktion nagen kann. Eine Verbesserung des Zustandes wird ganz sicher nicht eintreten, so dass die Eigentümerin Schritt für Schritt ihrem Ziel des Abrisses näher kommt. Der Senat leistet hier aktive Sterbehilfe, indem er der Eigentümerin immer wieder aufs Neue Zeit für ihr Zerstörungswerk gibt. Und der Senat selbst prüft die Schiller-Oper zu Tode, wenn er mal wieder vier Monate braucht, nur um die Einwände der Eigentümerin zu bearbeiten“.