1. Mai: Endlich guter Lohn für gute Arbeit!
Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft begeht den 1. Mai auch mit einer feministischen Perspektive: Die Ungleichbehandlung der Geschlechter betrifft ganz essenziell den Bereich der Arbeit und der ökonomischen Unabhängigkeit. Sie tritt in der aktuellen Krise verschärft zu Tage: Frauen halten in Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel den Laden am Laufen – meist unterbezahlt. Frauen kümmern sich immer noch überwiegend ganz selbstverständlich um die Haushalts-, Pflege- und Sorgearbeit – unbezahlt. Frauen in Führungspositionen? Überwiegend Fehlanzeige. Frauen im Alter: oft verarmt.
„Diese Krise bringt auch Chancen“, erklärt Cansu Özdemir, Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion. „Jetzt sollte auch der Letzte verstehen, dass die unterbezahlten Jobs, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, nicht nur systemrelevant sind, sondern auch vernünftig entlohnt werden müssen. Ergreifen wir die Chance! Kämpfen wir jetzt für eine nachhaltige, emanzipatorische Umgestaltung der gesellschaftlichen Strukturen!“
Ganz besonders am 1. Mai muss betont werden, dass die Folgen der Krise nicht auf die Beschäftigten abgewälzt werden dürfen. Sie tragen schon jetzt die Hauptlast der Krise. Sie leisten in systemrelevanten Bereichen wie im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel Überstunden und sorgen dafür, dass das Gemeinwesen nicht zusammenbricht. In anderen Bereichen sind Viele von Kurzarbeit und Lohneinbußen betroffen oder verlieren ihre Jobs.
„Während Konzerne und Unternehmen milliardenschwere Rettungspakete bekommen, wird gleichzeitig der Arbeitsschutz ausgehöhlt, werden zum Beispiel Zwölf-Stunden-Schichten für Pflegekräfte erlaubt“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Deniz Celik. „Echte Wertschätzung ist mehr als warme Worte oder Applaus. Wir brauchen wirksamen Gesundheitsschutz in allen Bereichen, bessere Bezahlung durch einen Pandemiezuschlag in allen systemrelevanten Bereichen und die sofortige Rücknahme der Ausweitung der Arbeitszeiten wie etwa im Gesundheitswesen. Nicht die Beschäftigten, sondern die Vermögenden müssen die Folgen der Krise finanzieren.“